Unsere neue Publikation ist da: Urban Change braucht Gender Planning

Wenn Frauen* etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, warum sind sie dann nicht im Stadtraum repräsentiert? Und wie können wir das ändern? Unsere neue Publikation "Urban Change braucht Gender Planning" schafft ein Grundverständnis für gendersensible Stadtplanung. Gemeinsam mit interdisziplinären Expertinnen werfen wir exemplarische Schlaglichter auf die Stadt. Weil die geschlechtergerechte Stadt allen zugutekommt.

Um lebenswerte Städte zu schaffen, müssen wir die Perspektiven aller Menschen berücksichtigen. Ein Weg dahin führt über Gender Planning, also geschlechtergerechte (Stadt)Planung. Anders als auf den ersten Blick erkennbar, kommt dies nicht nur Frauen* zugute, sondern allen Menschen. Als alltagsorientierte Planung fragt Gender Planning danach, welche Bedürfnisse die Menschen in ihrem Alltag haben. Welche Wege legen sie auf welche Weise zurück, welche Orte suchen sie wann auf und welche Hindernisse müssen sie dabei überwinden?

Gender Planning berücksichtigt die Vielfalt der Gesellschaft

Durch diesen differenzierten Blick ist die gendergerechte Stadtplanung näher an den Lebensrealitäten der Menschen, also aller Menschen, – und damit vielschichtiger als jene Planung, die nicht explizit die Bedürfnisse von Frauen* berücksichtigt. Wenn wir gendergerechte Städte planen, profitieren auch ältere Menschen. Gleiches gilt für Menschen mit Behinderung, finanziell schwächere Menschen und auch für Männer, die sich im weiblichen Rollenspektrum bewegen. Kurzum: Gender Planning berücksichtigt die Vielfalt der Gesellschaft und ist – davon sind wir überzeugt – eine zentrale Stellschraube für Urban Change.

Wir liefern Diskussionsstoff

Mit „Urban Change braucht Gender Planning“ wollen wir der geschlechtergerechten Stadtplanung die Bühne geben, die ihr gebührt. Wir wollen Stadtmacher*innen ermutigen, die geschlechterbezogene Datenlücke in der Stadtentwicklung zu schließen und den Prozess zur Herstellung von Gleichberechtigung zu beschleunigen. Dafür liefern wir Diskussionsstoff: Um die verschiedenen Facetten von Gender Planning zu illustrieren, werfen wir Schlaglichter auf die exemp- larischen Themen Sicherheit, Mobilität, Gesundheit, Sichtbarkeit, Öffentlicher Raum sowie Wohnen und Arbeiten. Mithilfe von Best-Practice-Beispielen wollen wir ein Grundverständnis für gendersensible Stadtplanung schaffen. Ein Expertinneninterview ergänzt jeden Themenschwerpunkt und bereichert die Auseinandersetzung um spezifische Einblicke. „Urban Change braucht Gender Planning“ ist eine Einladung zum Diskutieren. Denn wer Städte für alle planen will, ist gut beraten, Frauen* zuzuhören. Die Publikation erscheint kostenfrei unter Creative-Commons-Lizenz auf unserer Webseite. Ihr seid herzlich eingeladen, die Inhalte weiterzuverbreiten, zu diskutieren und darauf aufzubauen.

Ähnliche Beiträge
  • Blog
The New European Bauhaus: Open Calls für Eure Ideen!
Bis zum 29. Mai 2022 können sich Akteur*innen und Kommunen bei der EIT Climate Knowledge and Innovation Community um eine Förderung in Höhe von bis zu 45.000 € bewerben. Gesucht werden nachhaltige, ästhetische und inklusive Ideen, die Lösungen vorschlagen, wie wir angesichts der Klimakrise unser Zusammenleben gemeinsam gestalten können.
  • Blog
Veranstaltungstipp: Praxisnahe Einblicke in die Governance des Stadtmachens
Um die immer komplexeren Herausforderungen der Stadtentwicklung zu meistern, müssen Kommunen und zivilgesellschaftliche Akteur*innen ihre Kräfte bündeln. Die digitale Gesprächsreihe „Governance des Stadtmachens: Kommunale Kooperationsmodelle“ der Stadtmacher Akademie stellt in den nächsten Monaten einige innovative – darunter auch preisgekrönte – Ansätze vor und betrachtet ihre Entwicklungsperspektiven.