Ob soziale Ungleichheit, unzureichende Digitalisierung, Einsamkeit oder bürokratische Hürden: Die Corona-Krise stellt uns vor eine Vielzahl gesellschaftlicher Herausforderungen. Während des ersten Lockdowns im März 2020 lud die Bundesregierung Bürger*innen ein, in einem digitalen Raum an den vielfältigen Herausforderungen durch Covid-19 zu arbeiten. Ziel des sogenannten #WirvsVirus-Hackathons war es, das kreative Potenzial der Zivilgesellschaft zu bündeln und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden. Mitmachen konnte jede*r mit Zeit, Lust und Internetzugang – in 48 Stunden arbeiteten 28.361 Menschen zusammen an über 1.500 Lösungen. Über 150 Projekte machten sich anschließend auf den Weg in die Umsetzung, darunter z.B. Machbarschaft, U:DO, Wir bleiben liqui.de und Fast Border Crossing.
Mit Update Deutschland findet im März 2021 ein weiterer Hackathon statt, unter anderem zu den Handlungsfeldern Antidiskriminierung, Demokratie und Engagement, Stadt- und Landleben, Gesundheit und mentales Wohlbefinden sowie klimaneutrale, lebenswerte Zukunft. Wieder sind Zivilgesellschaft und Verwaltung, Aktivist*innen und Gründer*innen, digitale Entwickler*innen und analoge Tüftler*innen, Entscheider*innen aus Bund, Ländern und Kommunen sowie Jung und Alt eingeladen, gemeinsam neue Lösungen für Probleme zu finden und bestehende Ansätze weiterzuentwickeln.
Was ist daran interessant?
- Die Formate erlauben der Zivilgesellschaft koordiniert und effektiv zur Lösung von Herausforderungen beizutragen.
- Die Formate ermöglichen schnelles Testen und nutzerzentrierte Entwicklung.
- Der Ideenreichtum der Zivilgesellschaft wird mit der Umsetzungskraft des Staates zusammengebracht.
- Da die Ideen aus der Zivilgesellschaft kommen, kann sich hier auch ihr größtmöglicher Nutzen entfalten – es entstehen somit gemeinwohlorientierte Lösungen.
- Alle Beteiligten erweitern ihren Horizont und lernen Neues.
Potenziale
- Die Problemlösungskompetenz der Zivilgesellschaft sollte auch in Zukunft aktiv für die Herausforderungen unserer Zeit genutzt werden.
- Open Social Innovation, also ein breiter Beteiligungsprozess (Open), um gesellschaftliche Herausforderungen (Social) mit neuen Lösungen (Innovation) anzugehen, könnte zu einem Standard in der Stadtentwicklung werden.
- Die Formate tragen zur Vernetzung verschiedener Akteur*innen bei: Sowohl Einzelpersonen als auch institutionelle Akteur*innen können ihr soziales Netzwerk ausbauen, sodass eine engere Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen möglich wird.
Quelle: WirvsVirus, Update Deutschland, Bildquelle: © wirvsvirus.org