Im Juni 2022 ist die barrierearme Publikation „Die Stadt von übermorgen – Zukunftsdiskurse und Arbeitsmaterialien“ erschienen. Damit ist das „Stadt von übermorgen“-Forschungsprojekt im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) abgeschlossen. Wer auf der Suche nach einem soliden Überblick über urbane Zukunftsthemen und kommunale Gestaltungsmöglichkeiten ist, denen möchten wir die Publikation sehr ans Herz legen. In Zusammenarbeit mit Futur A hat urbanista in den letzten Jahren langfristige, raum- und stadtrelevante Entwicklungen identifiziert, mit dem Ziel, Orientierung in der unübersichtlichen Trendlandschaft zu stiften und Gestaltungsmöglichkeiten mit Akteur*innen auf Bundes- und Lokalebene auszuloten.
Warum die Stadt von übermorgen?
Im Mittelpunkt öffentlicher Debatten und urbaner Forschungsprojekte steht meist das „Morgen“: ein Zeitraum von 10 bis 20 Jahren, der greifbar und prognostizierbar erscheint. Um die Stadt der Zukunft zu entwerfen, müssen wir aber langfristige Trends in den Blick nehmen – der Blick ins Übermorgen ist notwendig.
Mit Trendmolekülen Zukunftsthemen handhabbar machen
In einem ersten Forschungsprojekt (Nachdenken über die Stadt von übermorgen, 2016-2019) wurden über 150 relevante Trends identifiziert, die Auskunft darüber geben, welche langfristigen Entwicklungen urbane Räume in Zukunft prägen könnten. Einzeltrends sind jedoch zu kleinteilig und daher wenig relevant. Um die Komplexität zu verringern und die Trends handhabbar zu machen, wurden die Einzeltrends zu 15 Trendmolekülen verdichtet. In der Publikation werden diese Trendmoleküle und die zugehörigen Einzeltrends jeweils kurz erläutert und durch Beispiele veranschaulicht.
Wenn neue Technologien unser Leben durchdringen: Mensch-Maschine-Leben
Kennt Ihr zum Beispiel „FlyZoo“, das fast vollständig über KI gesteuerte Hotel von Alibaba? Dort sind Check-In und Zimmerservice fast vollständig über Gesichts- und Spracherkennung durchführbar. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz ist als Einzeltrend u.a. Teil des Trendmoleküls „Mensch-Maschine-Leben“. Diesem Trendmolekül zugeordnet sind verschiedene Einzeltrends, die durch den Einsatz von neuen Technologien unser Leben vereinfachen und verbessern können. Gleichzeitig sind sie aber auch mit dem Risiko verbunden, die Segregation der Menschen anzutreiben und persönliche Rechte zu verletzen.
Ein Methodenkoffer für Euren Zukunftsdiskurs
Nachdem die Trendmoleküle formuliert wurden, wurden Handlungsoptionen erprobt und anschließend konkrete Anleitungen formuliert, wie man selbst Zukunftsdiskurse auf die Beine stellen kann. Der Methodenkoffer gibt Euch Regieanweisungen und Arbeitsmaterialien für die Durchführung von Workshops an die Hand, die Euch dabei helfen, mit Eurer Stadt oder Kommune zukunftsrelevante Handlungsfelder zu identifizieren und Umsetzungsideen zu sammeln.
Mit der abschließenden Publikation ist ein Instrumentarium entstanden, das Mut macht, sich des großen Themas „Zukunft“ anzunehmen – und selbst Diskurse darüber anzustoßen. Der Methodenkoffer ergänzt das geballte Wissen rund um die Trendmoleküle mit Methoden, die Euch helfen, das Gespräch über die urbane Zukunft in Eure Kommune zu bringen.
Lernt, wie man Zukunft aktiv gestaltet – in unserem Seminar
Ihr möchtet tiefer in die Welt der Trendmoleküle eintauchen und von dem „Stadt-von-übermorgen“-Projektteam aus erster Hand lernen, wie man Zukunft aktiv gestaltet und für lokale Prozesse nutzbar macht? In unserem zweitägigen Vor-Ort-Seminar in Hamburg Stadt von übermorgen – Zukunft aktiv gestalten erfahrt, wie Ihr Euch dem Übermorgen annähert, erprobt gemeinsam Arbeitsmaterialien und diskutiert Tipps und Tricks aus der kommunalen Praxis.