Mit dem Ziel, das Fahrradfahren nachhaltig zu fördern, bezuschusst Frankreich Fahrradreparaturen mit pauschal 50 Euro. Die Förderung ist Teil eines ganzheitlichen Programms mit einem Volumen von 20 Millionen Euro. Im Mittelpunkt stehen Fahrradreparaturen, die Installation temporärer Fahrradstellplätze sowie die Übernahme von Kosten für Fahrradkurse. 

Die französische Umweltministerin Elisabeth Borne schrieb dazu auf Twitter: 

„Wir wollen diese Zeit nutzen, um eine neue Stufe in Richtung Fahrradkultur zu erreichen. Dabei soll das Fahrrad die Königin der Fortbewegungsmittel während der Lockerung der Ausgangsbeschränkungen werden.“

Paris plant außerdem, zusätzliche 750 Kilometer neue Radwege für Pendler*innen, die von Städten außerhalb Paris in die Stadt fahren.

  

Warum ist das interessant? 

  • Durch gezielte Anreize wie Fördermaßnahmen wird das Fahrradfahren attraktiver und somit auch ein nachhaltiger Effekt auf das Mobilitätsverhalten der Menschen wahrscheinlicher. 
  • Jede Stadt, die ihre Fahrradinfrastruktur verbessern möchte, hat jetzt die Möglichkeit dazu. Gute Beispiele als Inspiration gibt es während der Pandemie viele. 
  • Bisher sind Förderprogramme oft auf die Anschaffung von z.B. E-Bikes oder Lastenfahrrädern gerichtet. Paris geht mit der „Anti-Abwrackprämie“ einen neuen Weg und versucht, durch die Reparatur auch bereits vorhandene Fahrräder wieder in den Verkehr zu bringen.

  

Potenziale 

  • Simple Idee, geringer finanzieller Aufwand: Die Initiative hat großes Skalierungspotenzial und kann noch weiter ausgebaut werden. 
  • In welchen anderen Bereichen könnten Reparatur-Prämien Anreize schaffen, Vorhandenes weiterzuverwenden, anstatt es wegzuschmeißen?
  • Welche weiteren Anreize zur Reparatur könnten gegeben werden? 
  • Wie könnte die Haltung des Reparierens statt Neukaufens kommunikativ unterstützt werden? 

 

Quelle: Reuters, Bildquelle: © Alvéole Coup de Pouce Vélo