Alexander Bechtel ist in der Strategieabteilung der Deutschen Bank für das Thema Blockchain und Digitale Währungen zuständig. Nebenbei forscht und publiziert er zu den Themen (unkonventionelle) Geldpolitik und digitale Währungen an der Universität St. Gallen. Er hat als externer Berater bei der Europäischen Zentralbank gearbeitet und einen Forschungsaufenthalt an der Stanford University absolviert. Obendrein veröffentlicht er seit 2019 einen der führenden deutschsprachigen Podcasts zum Thema digitale Währungen: In Bitcoin, Fiat & Rock’n’Roll taucht er regelmäßig in die Welt des neuen Geldes ein. Wir haben mit dem Zahlungsexperten über die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise gesprochen und wollten von ihm wissen, welche finanztechnischen Innovationen uns in der Stadt der Zukunft erwarten.
 

Das Interview mit Alexander Bechtel fand am 08.02.2021 statt. Ende Januar lag die deutschlandweite Sieben-Tages-Inzidenz zum ersten Mal seit Oktober 2020 unter 100. Viele hoffen auf die baldige Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen, während andere Stimmen sich für die Verlängerung des Lockdowns aussprechen und vor der Verbreitung ansteckenderer Virusmutationen warnen. 

 

Urban Change Academy: Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf deine Arbeit?

Alexander Bechtel: Tatsächlich sehr, sehr wenig, weil ich schon immer mehr oder weniger arbeiten konnte, wann und von wo ich wollte. Das heißt, ich habe schon immer sehr viel Homeoffice gemacht, vor allem während meiner Promotion. Ich bin da zwischen Office und Homeoffice völlig frei hin- und hergewandert. Und mein Team in der Deutschen Bank ist sowieso komplett remote. Mein Chef sitzt in Hamburg, meine anderen Kollegen sitzen in Frankfurt, Berlin und München. Bei uns läuft sowieso alles 100 Prozent remote. Wir haben uns einmal im Monat in Frankfurt getroffen, das fällt jetzt weg. Aber ansonsten hat sich in der alltäglichen Arbeit sehr wenig getan. Ich gehe aktuell eben nicht mehr in das Deutsche-Bank-Office nach Zürich, sondern sitze hier zuhause. Aber das ist für mich nichts Außergewöhnliches. 

 

Was war für Dich die überraschendste Erkenntnis im Pandemie-Jahr?

Man vermisst erst Dinge, wenn man sie nicht mehr hat: der persönliche Austausch mit Menschen, das Rauskommen, auch mal wegzufahren; es wird einem erst bewusst wie wichtig das ist, wenn man es nicht mehr machen kann. Ich glaube, das war eine Erkenntnis. Ich bin jemand, der immer sehr fokussiert ist, der auch viel arbeitet und auch gar nicht so viel Urlaub gemacht hat in den letzten Jahren, aber mittlerweile vermisse ich es tatsächlich, dass man mal wieder rauskommt und nicht immer nur in den eigenen vier Wänden sitzt.  

 

Und im Bezug aufs Finanzsystem: Gab es da auch überraschende Erkenntnisse?

Also positiv überrascht war ich davon, wie schnell es doch ging, dass alle zusammengehalten und geholfen haben: dass der Bankensektor ganz schnell Kredite vergeben hat, dass der Staat auch schnell reagiert hat mit Hilfspaketen, dass man mutig war und viel Geld in die Hand genommen hat. Das ist ein Grund, warum es uns heute trotz allem noch so gut geht, und dass es gar nicht so dunkel aussieht. Das war eine positive Überraschung. Eine negative Überraschung war ganz klar – jetzt weniger auf die Geldpolitik bezogen – diese ganze Leugnerschaft der Corona-Krise. Damit habe ich meine Probleme. 

 

Zentralbanken und Staaten stellen ja aktuell unglaublich viel Liquidität zur Verfügung. Welche Auswirkungen haben diese Corona-Hilfspakete auf die ganze Geld- und Finanzwelt?

Bei Hilfspaketen muss man unterscheiden: Was ist Fiskalpolitik und was ist Geldpolitik? Fiskalpolitik sind die Hilfspakete, die vom Staat kommen. Da verschuldet sich der Staat im Endeffekt, um jetzt Überbrückungskredite zu geben. Und das andere ist die Geldpolitik, da ist die Liquidität, die du gerade genannt hast. Ich denke, beides ist wichtig und notwendig, damit wir über die nächsten Monate kommen. Stellt euch vor, wir hätten das nicht gemacht und es hätte diese Überbrückungskredite nicht gegeben, dann wäre jetzt ein ganz großer Teil der Geschäfte, Restaurants, Friseure pleite. Da wäre sehr, sehr viel Infrastruktur kaputt gegangen und das wollen wir auf jeden Fall vermeiden. Und genau dafür ist der Staat auch da, dass in Krisenzeiten Geld ausgegeben wird, um so eine schwierige Zeit zu überbrücken. Von daher finde ich sowohl die Hilfspakete des Staates, das heißt die Fiskalpolitik, wichtig, als auch die sehr expansive Geldpolitik, weil die natürlich auch noch unterstützend wirkt. 

 

Es ist ja so, dass auch immer wieder die Angst vor einer Inflation da ist. Wie schätzt Du das ein?

Wenn man sehr viel Liquidität in den Markt pumpt, besteht natürlich immer die Gefahr einer Inflation. Kurzfristig ist es so, dass wir eher die Gefahr einer Deflation haben. Das heißt, in den nächsten ein, zwei, vielleicht drei Jahren geht es eher darum, eine Deflation zu verhindern, anstatt Angst vor einer Inflation zu haben.  

Die Frage ist, was passiert mittel- und langfristig? Inflationsraten steigen immer dann, wenn die Liquidität, die die Zentralbank schafft, auch in den Markt kommt, also wenn Banken anfangen, Kredite zu vergeben. Die ganze Liquidität, die die Zentralbank geschaffen hat, sitzt zum Großteil im Bankensektor. Die wird aber noch nicht weitergegeben – warum? Weil es gar keine Nachfrage gibt, weil ja kein Wirtschaftswachstum da ist. Aber wenn sich die Wirtschaft wieder öffnet, wenn die Leute wieder konsumieren, dann werden diese Kredite wieder nachgefragt und wenn das in einem sehr hohen Maße und sehr schnell passiert, dann kann so etwas auch mal explodieren und unkontrollierbar für die Zentralbank werden. Und dieses Potenzial schlummert gerade. Das heißt, die große Schwierigkeit wird es sein, dass die Zentralbank dann auch konsequent ist und sagt: “Jetzt müssen wir aufpassen, dass uns diese ganze Liquidität nicht aus den Händen gerät und dann tatsächlich zur Inflation führt”. 

Eine Sache ist mir wichtig: Nur weil jetzt viel Liquidität im System ist, ist es nicht automatisch so, dass wir in fünf Jahren sicher eine Inflation sehen. Da kann man sich auch viele Situationen vorstellen, in denen das nicht so kommen wird. 

 

Wie unterscheidet sich denn die jetzige Wirtschaftskrise von historischen Wirtschaftskrisen wie etwa der Finanzkrise 2008? Gibt es da Unterschiede?

Ja, auf jeden Fall, ganz große. Was wir heute sehen, nennen wir Ökonomen einen exogenen Schock. Das heißt, etwas von außen hat dazu geführt, dass es zu einer Krise kam. Das war jetzt in dem Fall eine Pandemie. Da können weder die Banken noch die Industrie etwas dafür, da hat niemand einen Fehler gemacht. Wenn man das mit der letzten großen Finanzkrise 2007, 2008, 2009 vergleicht, dann war das eine Krise, die aus dem System selbst kam. Die kam daher, dass in den USA viel zu viele Immobilienkredite vergeben wurden, dass sich dann Banken verschuldet haben, dass Banken in verbriefte Kredite investiert haben, die Schrottpapiere waren. Ein paar Jahre später die Euroschuldenkrise: Das war eine Krise, die daher kam, dass die europäischen Staaten zu hoch verschuldet waren. Das sind alles endogene Krisen, die sich aus dem System selbst entwickelt haben, während diese jetzige Pandemie eine exogene Krise war – wie ein Meteorit, der plötzlich einschlägt. Damit muss man dann umgehen. 

 

Was erwartest Du denn für dieses Jahr in Bezug auf die Finanzwelt? Was wird passieren? Was darf auf keinen Fall passieren?

Es kommt natürlich ganz darauf an, wie es mit der Krise weitergeht. Wenn der Impfstoff bald anschlägt und wir die Wirtschaft wieder öffnen können, dann denke ich, sind wir echt glimpflich durch diese Krise gekommen. Klar, wir haben eine höhere Schuldenquote, aber die ist auch nicht höher, als sie vielleicht noch vor zehn Jahren war. Von daher würde ich sagen, haben wir das in Deutschland echt gut hinbekommen. Problematisch wird es, wenn es wirklich noch mal eine dritte, vierte, fünfte Welle gibt und wir nochmal ein Jahr lang mehr oder weniger im Lockdown leben. Dann stellt sich natürlich irgendwann die Frage: Können wir die Wirtschaft irgendwie am Leben halten, dadurch dass wir immer mehr Kredite vergeben? So was kann nicht ewig funktionieren. Der Staat hat nicht unendlich tiefe Taschen und auch die Zentralbank kann nur bedingt auf diese ganzen Dinge einwirken. 

 

Gibt es denn irgendwas rund um die Entwicklung mit Corona und mit Blick auf die Wirtschaft, sei es volkswirtschaftlich oder in den Unternehmen, das dich beunruhigt?

Es wird Branchen geben, die auch nach Corona leiden, weil sie weniger gefragt sind. Dazu werden beispielsweise Fluggesellschaften gehören. Es wird sehr lange dauern, bis wir wieder auf dem Level sind wie vor der Krise, also dass wieder so viel gereist wird. Das heißt, so eine Firma wie die Lufthansa, die kommt nicht darum herum, viele Leute zu entlassen und sich so gesundzuschrumpfen. Das ist nur ein Beispiel von vielen Branchen, die leiden werden. Das heißt aber nicht, dass das Geld, das vorher für diese Branchen ausgegeben wurde, nicht für etwas anderes ausgegeben wird. Dann stellt sich die Frage: Finde ich das systematisch schlecht? Wir Volkswirte nennen das immer Deadweight Loss: Geht etwas verloren oder verschiebt sich der Konsum einfach nur woanders hin? Das kann man gut oder schlecht finden, aber solange der Konsum und die Wirtschaftsleistung noch da ist, ist die Wirtschaft zumindest als Ganzes nicht geschädigt. Spontan sehe ich nicht, dass es einen massiven Deadweight Loss gibt. Wie gesagt, alles unter der Annahme, dass wir in den nächsten Monaten nicht noch eine vierte, fünfte, sechste Welle haben. Sollte das der Fall sein, dann sehe ich das große Problem, dass Infrastruktur verloren geht. Das kann Jahre dauern, bis sich sowas erholt. 

 

Was ist denn mit Kultur und Kreativschaffenden? Werden die mitgerechnet in den ganzen Prognosen?

Ich glaube, das ist ein gutes Beispiel dafür was passieren kann, wenn die Pandemie zu lange dauert; dann gehen nämlich Dinge kaputt, die man nicht mehr reparieren kann. Wir richten da langfristig Schäden an, wenn wir diese Zeit nicht überbrücken und die Leute oder die Geschäfte nicht am Leben halten. Wenn Künstler gezwungen sind ihren Beruf aufzugeben, kommen sie eventuell nach der Krise nicht wieder zurück. 

 

Was denkst Du, bedeutet Corona für die Zukunft des Geldes?

Was wir jetzt sehen ist, dass bereits sehr viel mehr digital, also bargeldlos, bezahlt wird. Das war am Anfang auch so gewünscht. Viele Läden haben kein Bargeld mehr angenommen, weil Angst davor geherrscht hat, dass Bargeld ein möglicher Übertragungsweg des Virus sein könnte. Ich glaube, das hat dazu geführt, dass sehr viele Leute gemerkt haben, dass bargeldloses Zahlen gar nicht so unbequem ist. Und ich denke, der Trend wird sich fortsetzen. Viele Leute haben sich jetzt an diese Art des Zahlens gewöhnt. Es gibt Statistiken der Bundesbank, die ganz klar zeigen, dass bargeldloses Zahlen stark zugenommen hat in den letzten Monaten. 

 

Was erwartet uns sonst noch in finanztechnischer Hinsicht in der Stadt der Zukunft?

Eine Vision ist, dass wir in Zukunft eine Economy of Things haben werden. Das heißt, Dinge werden zu Wirtschaftsteilnehmern: ein Auto wird ein Wirtschaftsteilnehmer, eine Parkuhr oder ein Müllcontainer können Wirtschaftsteilnehmer werden und diese Dinge werden in Zukunft auch Zahlungen tätigen. Gehen wir mal davon aus, dass wir in Zukunft selbstfahrende Autos haben. Das heißt, dass ich selbst kein Auto mehr besitze, sondern ich verlasse meine Wohnung, drücke auf mein Smartphone und es kommt ein Auto vorbeigefahren – autonom, nimmt mich mit, fährt mich in die Innenstadt, parkt da im Parkhaus. Das Auto zahlt auch direkt das Parkhaus. Ich muss nichts mehr machen. Es holt mich dann wieder ab, fährt mich wieder nach Hause und dann fährt das Auto an die nächste Ladesäule, lädt sich wieder auf und zahlt auch direkt die Ladesäule. Und ich habe ein Abo, das wird alles transparent für mich abgerechnet, ich muss mich im Endeffekt um gar nichts mehr kümmern. Das sind alles Dinge, die mit neuer Technologie möglich sind. Da geht es um IoT (Internet of Things): Gegenstände, wie ein Auto, werden zu Wirtschaftsteilnehmern, die Zahlungen ausführen können. 

 

Wie zeitnah rechnest Du mit solchen Entwicklungen? 

Technisch möglich ist es heute schon. Es gibt auch schon erste Prototypen, Bosch arbeitet zum Beispiel an einem Ladesäulenkonzept, womit ein Auto eine Ladesäule bezahlen kann oder auch ein Auto eine Parkuhr. Die Infrastruktur muss dafür aber noch gebaut werden. Ich würde mal sagen, den ersten Prototypen sehen wir in den nächsten Jahren, dass das für uns völlig normal wird, dass unser Auto selbstständig Rechnungen bezahlt, da reden wir eher von zehn Jahren plus. 

 

Gibt es noch weitere Phänomene, die wir jetzt noch nicht beobachten, aber die Du für die Städte der Zukunft erwartest? 

Ja. Ich kann Teilhaber in meiner Stadt werden, indem ich die Stadt investierbar mache. Ich kann beispielsweise Besitzer eines Parkhauses werden, indem ich es tokenisiere. Heute kann ich das Parkhaus nur als Ganzes verkaufen. Solche Investments können nur von großen Investoren geschultert werden. Anders würde es in einer Welt laufen, in der ich Dinge tokenisieren und investierbar machen kann. Sagen wir mal, das Parkhaus wird in eine Million Token aufgeteilt und jeder kann einen Token besitzen. Das heißt, ich besitze im Endeffekt 0,0001 Prozent dieses Parkhauses und werde dann auch an den Renditen, die das Parkhaus abwirft, beteiligt. Wenn ein autonom fahrendes Auto in dem Parkhaus parkt und am Ende des Tages wieder rausfährt und seine Parkgebühr begleicht, bekomme ich in dem Moment auch sofort einen Teil dieser Parkgebühr auf mein Handy überwiesen. So etwas ist in Zukunft möglich und ich glaube, das ist für eine Community gar nicht schlecht. Solche Konzepte ermöglichen Teilhabe. Ich kann Investor in meine Community werden und kann Projekte finanzieren. Wenn es heißt, es soll ein neues Parkhaus gebaut werden, möchtest du da investieren? Dann kaufst du dir einfach ein Prozent davon und trägst dazu bei, dass solche Projekte bei dir in der Nachbarschaft umgesetzt werden können. Es ist aber auch möglich, dass ein Taxifahrer in Japan fünf Euro in dieses Parkhaus investiert, wodurch es eine viel größere Investorenbasis gibt, sodass ich dann vielleicht auch leichter Projekte umsetzen kann. Es wird ein Stück weit demokratischer werden. 

 

Du hast vorhin kurz die Bedeutung von IoT (Internet of Things) für die Zukunft von Städten angerissen. Mit welchen Entwicklungen können wir in dem Bereich noch rechnen?

Parkplatzsensoren im Boden, zum Beispiel. Jeder Parkplatz hat einen kleinen Sensor im Boden und zeigt dir an, welcher Parkplatz frei ist oder nicht. Das heißt, du musst nicht mehr stundenlang mit deinem Auto durch die Straßen fahren, sondern du hast eine App und siehst direkt, hier in der Nebenstraße ist ein Parkplatz frei und du fährst dann direkt dorthin. Dann kannst du sagen – um wieder das Beispiel mit dem Tokenisieren aufzugreifen – vielleicht ist das ein Privatparkplatz von irgendjemandem, der den gemietet hat. Weil der Besitzer aber tagsüber bei der Arbeit ist, verkauft er den Parkplatz einfach. Das heißt, ich tokenisiere den Parkplatz und derjenige, der dann da draufsteht, kann sich bei mir einloggen, das Auto bezahlt dann den Parkplatz und das Geld landet bei mir als Parkplatzbesitzer direkt in meiner Wallet.  

Ein anderes Beispiel sind Müllkübel, die ausgeleert werden müssen aber ein bisschen weiter weg stehen, sodass ich nicht jeden Tag hinfahren will. Da kann ich einen kleinen Sensor installieren, der mir anzeigt, wenn der Müllkübel voll ist. Dadurch wird der Müllkübel automatisch nur dann ausgeleert, wenn er auch wirklich voll ist. Ich glaube, wenn man da mal ein bisschen drüber nachdenkt, fallen einem noch ganz, ganz viele Dinge ein. 

 

Welche deiner Fähigkeiten helfen Dir in diesen Zeiten besonders, um auf Veränderungen einzugehen? 

Ich glaube, ich bin generell offen und jemand, der interessiert an neuen Dingen ist. Das sieht man auch daran, dass ich beruflich Innovationsthemen begleite. Ich habe generell keine Angst vor Veränderung, ich finde das eher spannend. Ich glaube, das ist kein Nachteil in der Pandemie, weil sich Dinge verändern und viele Dinge ungewiss sind. Dadurch, dass ich in meinem Job generell mit ganz vielen Dingen zu tun habe, die wir jetzt noch nicht verstehen und die eventuell in der Zukunft eine große Auswirkung auf uns haben, schockiert mich das vielleicht auch weniger, was wir jetzt in der Pandemie erleben und ich mache mir weniger Sorgen. 

 

Welche Fähigkeiten brauchen Städte aus Deiner Sicht, um jetzt gut durch die Krise zu kommen?

Wir brauchen Mut zur Veränderung. Nicht immer zu lang an alten Konzepten festhalten. Wenn wir der Meinung sind, dass Shared Mobility eine gute Idee ist oder wenn wir der Meinung sind, dass Fahrradfahren gestärkt werden soll, dann müssen wir einfach mal mutig sein und vorangehen. Da muss man zur Not auch mal gegen eine Autolobby ankämpfen, zum Beispiel. Mut in der Politik und bei Unternehmen würde weiterhelfen, denn ich glaube, es gibt zu einigen grundlegenden Punkten relativ großen Konsens dazu, was unseren Städten guttun würde. Und es gibt immer auch Interessensgruppen, die sich dagegenstellen und den Status quo verteidigen wollen. In diesen Situationen braucht es Mut, sich auch mal gegen den Wind zu stemmen. 

 

Vielen Dank! 

 

Bildquelle: © Alexander Bechtel