Die Corona-Krise verschärft die bestehenden sozialen Ungleichheiten in unserer Gesellschaft. Besonders betroffen sind Menschen, die auf humanitäre Organisationen, wie Obdachlosenhilfen, Tagesstätten und anderen Sozialeinrichtungen, angewiesen sind. In Hamburg konnte etwa die Hälfte dieser Anlaufstellen ihrer Arbeit aufgrund der Hygienevorschriften nicht mehr oder nur eingeschränkt nachkommen.

Um bedürftigen Menschen in Hamburg eine Grundversorgung zu bieten, hat sich die Initiative DEINTOPF zusammengefunden: Bereits im ersten Lockdown im März 2020 haben die ehrenamtlichen Helfer*innen begonnen, Lebensmittelüberschüsse (z.B. von Restaurants, Lieferanten, Großhändler*innen und anderen Hilfsinitiativen) zu sammeln, zu verarbeiten und unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften an Bedürftige auszugeben: Obdachlose, ältere Menschen, Familien und andere Menschen, die sich durch die Corona-Krise in finanzieller Not befinden. DEINTOPF befindet sich aktuell in den Räumen des Projekts Kids Welcome im Hamburger Karoviertel und ist freitags bis sonntags von 14 – 17 Uhr geöffnet – jeden Tag erreicht das Team über 100 Menschen.

Neben warmen Mahlzeiten geben die Helfer*innen auch Brötchen und Brot, Konserven, Obst, Kuchen und Hygieneartikel aus. Wer zuhause bleiben muss, bekommt Essen mit dem Lastenrad geliefert. Durch die Kooperationen mit der lokalen Flüchtlingshilfe gewährleistet die Initiative, dass übrig gebliebene Lebensmittel nicht weggeworfen, sondern sinnvoll weitergeleitet werden. 

  

Was ist daran interessant? 

  • Das Projekt ist ein gutes Beispiel für ein solidarisches und kooperatives Zusammenleben in der Stadt. 
  • Nähe trotz Distanz: DEINTOPF bietet einen sozialen Begegnungsort in Krisenzeiten. 

  

Potenziale 

  • Um soziale Ungleichheiten nicht nur in Corona-Zeiten zu bekämpfen, wäre es denkbar, feste Anlaufstellen für Bedürftige in der Stadt zu gründen. 
  • Weitere Kooperationen mit Gastronomie und Hotels. 

 

Quelle: DEINTOPF, Bildquelle: © DEINTOPF