These 2
Stadt bedeutet
kollektives Erleben.
Die weitreichenden Kontaktbeschränkungen beeinflussen unseren Alltag und somit auch das Stadtleben. Wo vorher Gewusel und Gedränge herrschten, ist es nun deutlich leerer. Statt uns in Menschenmengen treiben zu lassen, gehen wir vermehrt auf Distanz und halten Abstand voneinander. Die Stadt wirkt viel weniger lebendig. Die Einschränkungen und der Stillstand des öffentlichen Lebens machen uns im Moment besonders deutlich, wie sehr wir Menschen selbst die Vitalität der Städte ausmachen und wie stark die Sehnsucht nach dieser Lebendigkeit ist. Im Gewusel der Stadt können wir uns treiben lassen, andere Menschen beobachten, ihren Gesprächen lauschen, für uns und trotzdem nicht allein sein. In Städten können wir in Menschenmengen untergehen und anonym bleiben – gleichzeitig erfahren wir durch kollektive Erlebnisse, etwa bei Konzerten oder Straßenfesten, ein Gefühl der Zugehörigkeit. Urbanität heißt Menschenmengen, Unbeschwertheit und Lebendigkeit – und das fehlt uns in diesen Zeiten!
Zitate aus dem Crowdsourcing
„Das Leben bzw. das Lebendige! Menschen, die man beobachten kann. Das Urbane. Orte, wo ich mich mit Freunden treffen kann, um eine gute Zeit zu haben.“
Sarah-Maria, beobachtet in Mainz
„Menschenmengen. Sich durch das Gedränge auf dem Abendmarkt oder an der Konzerthausbar schieben. Mit all den Fremden am gleichen Ort zu sein und dasselbe zu erleben.“
Jessi, beobachtet in Bielefeld
„Die Menschen in den Straßen, auf den Wegen und auf den Plätzen. Ihre Farbigkeit, ihre Bewegung, ihre Gespräche, ihre Vielfältigkeit. Menschen allein, zu zweit, vor allem in Gruppen.“
Thomas, beobachtet in Esslingen am Neckar und in anderen Städten, die ich in ihrer Lebhaftigkeit kenne
„Die Menschen, das lebendige Gewusel auf den Straßen, in den Parkanlagen und Geschäften. Das Treffen mit Freunden im öffentlichen Raum, einen Kaffee gemeinsam trinken gehen zu können.“
Michaela, beobachtet in Aachen
Fragestellungen
Wie können wir die Lebendigkeit in unseren Städten erhalten?
Welche Stadträume müssen wir hierfür schaffen? Wie müssen wir diese Räume gestalten?
Welche Rolle spielt der öffentliche Raum für
die Lebendigkeit in Städten?
Welche Rolle spielen auch Gastronomie und Kultureinrichtungen für die Lebendigkeit unserer Städte?
Welche Auswirkungen hat das auf uns, wenn das kollektive Erleben und das Wir-Gefühl
wegfallen?